Dienstag, 19. Januar 2016

Rezension | Leda & Silas - Regenbogenzeit



Maisfelder bis zum Horizont und kein Hochhaus weit und breit. Ihre Sommermonate bei einem Schlachthauspraktikum mitten im Nirgendwo Deutschlands zu verbringen, hätte die 17-jährige Leda unter normalen Umständen niemals in Erwägung gezogen. Doch genau hier ist ihre Mutter vor einem Jahr ums Leben gekommen und Leda ahnt, dass sich hinter der Idylle ein düsteres Geheimnis verbirgt. Erst als sie dem jungen Amerikaner Silas über den Weg läuft, bekommt der Sommer einen Hauch flirrender Romantik. Aber auch der attraktive Silas trägt ein Geheimnis mit sich und zwar ein nicht weniger dunkles als Ledas…

 Vielleicht hatte meine Mutter vor etwas über einem Jahr im gleichen Zug gesessen.

 Das Cover gefällt mir, mit den Farben und der Anordnung des Titels ergibt sich ein stimmiges Bild.

Leda beginnt in der kleinen Ortschaft Wözen ein Praktikum beim Interfector, einem Schlachthaus, noch immer zweifelnd, ob der Tod ihrer Mutter wirklich ein Unfall war. Auf der Suche nach Spuren trifft sie Silas und beide können der Anziehungskraft nicht widerstehen...

Die Charaktere sind wie vieles andere im Buch in Ordnung. Nicht schlecht, nicht super, sondern schlichtweg in Ordnung. Sie erfüllen ihren Zweck, bieten Unterhaltung und die Grundlage für die Handlung, die darauf aufbauen kann. Zweifelsfrei ist es möglich, sich in die Charaktere einzufinden, ihre Persönlichkeit zu erkunden und sie anschließend ins Herz zu schließen - nur konnte mir dies nicht gelingen.
Zwar finde ich es mutig, wie Leda entschlossen ihr Ziel verfolgt, dabei nicht vor Risiken zurückscheut und keine Angst zeigt, wodurch sie eine angenehme Protagonistin wurde, aber das war es dann schon. Irgendwann habe ich den Faden zu ihr verloren und war seitdem nur distanzierter Mitleser. Zu Silas habe ich den Faden anscheinend nie gefunden, denn obwohl er fürsorglich ist und ich an seinen Gefühlen für Leda nicht gezweifelt habe, blieb er mir relativ gleichgültig.
Die Chemie in der Liebesgeschichte hingegen ist spürbar, weshalb ich auch die rasante Annäherung akzeptieren kann.
Bezüglich der Handlung ist es tatsächlich so, dass ich den Einstieg und die ersten Kapitel sehr mochte. Doch ab dem Mittelteil hat die Story mehr und mehr den Funken verloren. Ich kann nur vermuten, woran es lag, aber das Buch konnte mich nicht mehr fesseln, obwohl es spannend geblieben ist, sogar noch interessanter geworden ist. Der Lesefluss blieb flüssig, nur so richtig "drin" war ich nicht. Letztendlich bin ich skeptisch zurückgeblieben, obwohl die Geheimnisse aufgeklärt werden.

Schon allein dadurch, dass Leda ihr Praktikum auf einem Schlachterhof macht, bekommt die Atmosphäre einen unheimlichen Geschmack, der für diesen Jugendthriller aber genau richtig ist. Für die Idee ist es unvermeidbar, dass Forschung eine gewisse Rolle spielt, aber die biologischen Aspekte gefallen mir.
Was mich allerdings stört, ist die Vorhersehbarkeit der Handlung. Es gab nichts, was mich wirklich überrascht hat, ich habe eigentlich nur gewartet, dass die Wendungen endlich passieren. Ich denke, das ist auch mein Hauptkritikpunkt, der Reiz ist dadurch einfach dezimiert.

Positiv kann ich den Schreibstil bewerten. Er ist jederzeit flüssig zu lesen, ich kann Ledas Gedanken nachvollziehen und so kann man das Buch schnell und ohne Probleme lesen. Auch wenn mich einige Aspekte nicht überzeugt haben - die Unterhaltung ist trotzdem da und deshalb werde ich die Folgebände im Auge behalten.

Regenbogenzeit, der erste Band von Leda & Silas, bietet durch einen lockeren Schreibstil kurzweilige Lesestunden, jedoch ist vieles eher befriedigend als gut und das gewisse Etwas ist für mich nicht auffindbar.

3 Kommentare:

  1. Huhu!

    Deine letzten Sätze klingen, als das Buch der Auftakt zu einer Reihe werden würde ... Stimmt das? Ich hab nämlich auch schon überlegt, ob ich es lesen soll, aber ich mag im Moment keine neue Reihe beginnen, ich hab so schon genügend angefangene bei mir liegen :D ...

    Liebe Grüße
    Marie

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    1. Hallo Marie,
      Das Buch ist auf jeden Fall Teil einer Reihe, voraussichtlich einer Trilogie. Bis die beiden anderen Bände erschienen sind, dürfte es noch etwas dauern :D

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    2. Hallo Marie,
      Das Buch ist auf jeden Fall Teil einer Reihe, voraussichtlich einer Trilogie. Bis die beiden anderen Bände erschienen sind, dürfte es noch etwas dauern :D

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