Mittwoch, 25. März 2015

[Rezension] Die Sache mit Callie & Kayden

Jessica Sorensen | Band 1 von 7? | Heyne | 8,99€ | OT: The Coincidence of Callie and Kayden | März 2014 | 384 Seiten | Meine Wertung: 3,5/5

Callie glaubt nicht an das große Glück. Nicht seit ihrem zwölften Geburtstag, als ihr Schreckliches zustieß. Damals beschloss sie, ihre Gefühle für immer wegzusperren, und auch sechs Jahre später kämpft sie noch gegen ihr dunkles Geheimnis an. Dann trifft sie auf Kayden und rettet ihn vor seinem ärgsten Feind. Er setzt es sich in den Kopf, die schöne Callie zu erobern. Und je näher er ihr kommt, desto klarer wird ihm, dass es nun Callie ist, die Hilfe braucht…

So vieles im Leben ist Glückssache: welches Blatt einem ausgeteilt wird, ob man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

"Es ist erstaunlich, dass man sich für immer an die Dinge erinnert, die man am liebsten vergessen würde, während anderes, was man unbedingt im Gedächtnis behalten möchte, davonrieselt wie Sand im Sturm."
(Callie, Seite 62)

"Schmerz ist simpel. Alles andere hingegen - Glück, Lachen, Liebe - ist verflucht kompliziert."
(Kayden, Seite 215)

Eigentlich mag ich Cover mit sich wild küssenden Pärchen weniger, aber dieses hier finde ich irgendwie doch schön. Mit dem Regen wirkt es so, als würden sie sich gegenseitig wirklich brauchen und würden einander nie mehr loslassen.


Von Jessica Sorensen habe ich schon so viel Gutes gehört und da ich immer auf der Suche nach berührenden Liebesgeschichten bin, war es klar, dass ich irgendwann bei ihr landen würde.
Rückblickend muss ich sagen, dass ich mehr erwartet habe, aber mehr dazu später.

Schon im ersten Kapitel merkt man, dass Callie nicht glücklich ist, dass etwas ihr zusetzt. Was es ist, erfährt man aber erst später.
Auch Kayden hat ernsthafte Probleme, vor denen selbst Callie ihn nicht dauerhaft erretten kann.
Ihre Situationen kommen mir zu schlimm vor, um authentisch zu wirken. Beide haben dunkle Geheimnisse, denen sie nicht entfliehen können und die ihnen das Leben schwermachen, von ihren Familien bekommen sie wenig Unterstützung und Callie wird zudem noch als Außenseiterin behandelt, während Kayden mit einem aufdringlichen Mädchen zusammen ist, die er noch nicht einmal gut leiden kann. Nicht zu vergessen, dass die Nebencharaktere ebenfalls etwas zu schaffen macht. Es wirkt so, als müsste die Autorin unbedingt beweisen, wie dringend sich etwas bessern muss und hat die Situation dadurch überspitzt. Natürlich sind es grauenhafte Sachen, die die beiden durchmachen mussten, aber mir persönlich ist es zu viel.

Tatsächlich eröffnet sich ein Lichtblick, als sich die beiden angeschlagenen Seelen nach einigen Jahren endlich richtig bemerken. Callie ist auf ein College geflüchtet, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und hat dort immerhin einen guten Freund gefunden. Auch Kayden hat dort ein Stipendium bekommen und das Gefühl, dass er Callie etwas dafür schuldet, dass sie ihm vor vier Monaten geholfen hat.


Die Handlung ist zugegebernmaßen vorhersehbar, aber ich habe es bei einem Liebesroman auch nicht anders erwartet. Zwei Menschen mit dunkler Vergangenheit begegnen sich, helfen sich gegenseitig, zarte Liebesbande entwickeln sich, aber natürlich ist die Vergangenheit noch nicht abgeschlossen und holt sie immer wieder ein, sodass sie gemeinsam für eine glückliche Zukunft, die auf einmal möglich erscheint, kämpfen müssen.

Die schon oft aufgegriffene Idee hätte mir nichts ausgemacht, wenn mich die Liebesgeschichte überzeugt hätte. Da sie den Schwerpunkt der Handlung ausmacht und Jessica Sorenson so bekannt ist, hatte ich etwas besonders Schönes und Gefühlvolles erwartet, etwas, das immer tiefer geht und den Leser mitbangen lässt.
Allerdings waren meine Erwartungen zum Teil fehl am Platz. Zwar ist es süß, wie Callie und Kayden zueinander finden und dass sie einander wichtig sind, merkt man. Auch das Tempo, in der sich die Gefühle entfalten, ist angemessen. Aber mir fehlen die großen, echten Gefühle. Wo sind die Emotionen, die im Leser beim Lesen der Geschichte hervorgerufen werden? Ich konnte leider nicht mitfiebern und mitjubeln, was nicht nur daran lag, dass ich wusste, dass die beiden sowieso zusammen kommen würden. Zumal es bei Kayden oft so wirkt, als würde er Callie nicht aufrichtig lieben, sondern wolle sie nur erobern und mit ihr schlafen.
Daher kann ich die Liebesgeschichte nicht als herausragend, sondern eher als etwas besser als durchschnittlich klassifizieren.

Mit den Charakteren kann ich sehr gut sympathisieren, auch wenn es bei Kayden anfangs etwas holprig ist. Callie gefällt mir als selbstbewusste und stärkere Person viel besser als die anfängliche Callie, die sich am liebsten nur verstecken würde. Daher mag ich auch ihren Freund Seth sehr gern, der sie dazu ermutigt hat, aus sich herauszukommen und der ihr immer beisteht.

Auch wenn ich mir von der Liebesgeschichte mehr erwartet hätte, den Schreibstil kann ich wirklich loben. Durch den Erzählwechsel erfährt man beide Sichtweisen und Gefühle sehr gut und die Autorin schafft es, beiden einen eigenen, präsenten Charaktere zu geben. Dabei bleibt der Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen. An der Romantik der Liebesszenen kann man noch feilen, aber die ernsten Themen werden eindrücklich behandelt.
Da ich gespannt darauf bin, wie es mit Callie & Kayden weitergeht und ob es vielleicht doch noch zu einer wahrhaft wunderbaren Liebesgeschichte wird, werde ich die Reihe weiterlesen. Schade, dass sie nach Band 3 voraussichtlich nicht weiter übersetzt wird.

Die Liebesgeschichte ist leider nicht so berührend wie erwartet, doch Jessica Sorenson schreibt mit sympathischen Charakteren über den Versuch, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Alles in allem ein kurzweiliger Roman für zwischendurch.
3,5/5

auf Deutsch:


auf Englisch:
(wirklich in dieser Reihenfolge! Erst Callie & Kayden, dann Violet & Luke, dann wieder Callie & Kayden und dann Seth & Grayson.)









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